Jesus Christus spricht: "Wer sagt denn ihr, dass ich sei?" Matthäus 16,15

Der Monatspruch für September fordert uns heraus. Die Frage Jesu im Matthäusevangelium ist eingebettet in ein Gespräch Jesu mit seinen Jüngern. "Was reden die Leute so über mich?" Das scheint Jesus zu interessieren. Es kommen die verschiedensten Antworten: "Johannes der Täufer, Elia, Jeremia oder einer der Propheten."

Jesus spitzt die allgemeine Frage zu: "Wer sagt denn ihr, dass ich sei?"

Petrus macht sich zum Sprecher der Jünger: "Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes." Wow! Welch eine Aussage! Petrus hat den Durchblick, oder?

Wenige Verse danach (Vers 23) sagt Jesus zu ihm: "Geh hinweg, Satan!"

Petrus' Vorstellungen von Jesus waren richtig und falsch zugleich. Er hat an die Messiaserwartungen seiner Zeit angeknüpft. Die Juden erwarteten ihren Retter, ihren Befreier, auch ihren politischen Anführer, der die Besatzung durch die Römer beenden und ein eigenständiges Reich errichten würde.

"Nein", sagt Jesus. So werde ich nicht der Christus sein, sondern indem ich leiden, am Kreuz sterben und am dritten Tag auferstehen werde.

 

So bleibt auch für uns die Herausforderung, unser Bild von Jesus immer wieder zu überprüfen. Die alte Kirche hat formuliert: Jesus ist wahrer Mensch und wahrer Gott – gleichzeitig!
Als wahrer Mensch stirbt er - so wie wir auch.
Als wahrer Gott herrscht er Kraft der Auferstehung in alle Ewigkeit.
Als wahrer Mensch ist er ganz bei seinen Mitmenschen, hört ihnen zu, heilt sie, lehrt sie, setzt sich mit ihnen auseinander.
Als wahrer Gott sind alle seine Handlungen und Wunder Zeichen, Hinweise auf Gottes Reich, das in ihm schon anbricht.

Wenn wir also heute gefragt werden - Wer ist Jesus für mich?

Dann kann die Antwort lauten: mein Freund, mein Retter, mein Beschützer, mein Tröster, mein Begleiter usw. Aber sie muss auch lauten: mein Herr, meine Orientierung, mein Gegenüber.

Wir dürfen den Anspruch, den das Evangelium in der Bibel an uns stellt, nicht verharmlosen, verwässern, "mainstream" tauglich machen. Wir müssen beide Seiten von Jesus glauben: wahrer Mensch und wahrer Gott.

Dann gehören Lobpreislieder und Fürbitten in jeden Gottesdienst.

Dann gehören Erfahrungen der spürbaren Nähe Gottes und unser Dienst für den Nächsten z.B. beim Winter-/Sommerspielplatz zusammen.

Dass uns das immer besser gelingt und wir dabei fröhlich bleiben, dazu helfe uns Gott!

Astrid Guderian